Die zweite Weltwirtschaftskrise erreicht bald ihren Höhepunkt

Am 7. August 2019: Selbst die Leitmedien können dieses Thema inzwischen nicht mehr verdrängen. Wir befinden uns in einer weltwirtschaftlichen Abwärtsspirale, welche bereits 2012 begann. Damals wurde sie als Krise der Griechen verkauft, obgleich diese damit nur ganz am Rande etwas zu tun hatten. Es war und ist die Krise unseres Finanzsystems, welche lediglich auf die lange Bank geschoben und dadurch verschlimmert wurde. Die Weltwirtschaftskrise hat inzwischen eine Dynamik der Ereignisse erreicht, welche atemberaubend ist. Deshalb bringt man inzwischen schon einmal die Sündenböcke in den Leitmedien in Stellung: Donald Trump und neuerdings auch noch Boris Johnson.

Doch der Austritt der Briten aus der EU wird nicht die Briten wirtschaftlich schädigen, sondern in erster Linie die EU. Sie können das in einem Experiment gerne einmal ausprobieren und aus dem Tierschutzverein austreten. Das wäre zwar den schutzbedürftigen Tieren gegenüber gemein, aber es würde Ihnen im nächsten Jahr mehr Geld im Geldbeutel lassen und das wäre kein Schaden. Ähnlich verhält es sich mit den Briten, welche direkt hinter den Deutschen der zweitgrößte Nettoeinzahler in der EU sind. Verglichen mit dem vorhergehenden Beispiel würden dann nämlich nicht nur Sie, sondern gleich ungefähr 10 % aller Mitglieder austreten. Wer wäre in diesem Fall wohl der Geschädigte? Also ganz bestimmt nicht die ausgetretenen Mitglieder, sondern der Tierschutzverein.

Den rapiden weltwirtschaftlichen Abschwung kann man äußerst gut an den neuesten Zahlen des indischen Automobilmarkts erkennen. Während in China, USA und Europa der Automobilmarkt schon seit über einem ganzen Jahr stockt, brach der Absatz in Indien erst ab dem Mai 2019 dramatisch ein. Im Juli brach der Pkw-Absatz in diesem nach China zweitgrößten Schwellenland um 29 % ein und das ist katastrophal. Bis zu 350.000 Menschen verloren in Indien dadurch ihren Arbeitsplatz, davon allein 32.000 Menschen, welche bei den Autohändlern arbeiteten.

Es kam deshalb nicht von ungefähr, dass die indische Zentralbank in der letzten Nacht ihren Leitzins um untypische 0,35 % von 5,75 % auf 5,4 % senkte. Ausgerechnet in einem der ärmsten Länder der Welt gibt es noch die höchsten Zinsen, damit die Armut auf gar keinen Fall verschwindet. Aber diese 5,4 % werden wie Butter in der heißen Sonne sehr schnell zergehen. In Neuseeland senkte die dortige Zentralbank in der letzten Nacht den Leitzins um 0,5 % von 1,5 % auf 1 %. Hier hat man nicht mehr besonders viel Spielraum. Überraschenderweise senkte auf die thailändische Zentralbank ihren Leitzins um 0,25 % von 1,75 % auf 1,5 %. Australien und die Philippinen könnten bald diesem Beispiel folgen. Australien hat aber nur noch 1 % zu vergeben Philippinen immerhin noch 4,5 %. Auch auf den Philippinen ist es purer Diebstahl an den Ärmsten, wenn derart hohe Zinsen verlangt. Das dortige Geld ist genauso wertlos wie der Euro und deshalb haben wir es mit reinem Zinswucher zu tun.

Die Zinssenkungen werden demnächst wöchentlich zunehmen und das Problem ist lediglich das, dass die Zentralbankiers im Wirtschaftsstudium massenweise Gras geraucht haben. Zu meinen Zeiten zu Beginn der achtziger Jahre hatte sich ein Mitstudent auf diesen lukrativen Markt spezialisiert und er fuhr deshalb einen dicken Mercedes schon im ersten Semester. Weil er nicht weit von mir entfernt wohnte, war er mitunter mein Chauffeur. Doch irgendwann kam ihm die Konkurrenz auf die Schliche und er endete mit einer Überdosis in jungen Jahren mit seinem Mercedes im Graben. Wenn man sich mit den ganz großen Jungs anlegt, sollte man sich zunächst eine Walther PPK oder eine Glock zulegen und erst dann noch einen standesgemäßen Mercedes. Aber diesen Ratschlag von mir hatte er nicht beherzigt. Er glaubte noch an freie Märkte, welche es bereits seit 500 Jahren nicht mehr gibt. Jedenfalls hatten die bekifften Zentralbankiers damals im Studium nicht mitbekommen, dass Zinssenkungen nur dann funktionieren, wenn die Wirtschaft noch einigermaßen floriert. Das tut sie aber seit über 7 Jahren nicht mehr, weshalb man die Zinsen senken kann, bis der Arzt kommt.

Deshalb gingen in der letzten Nacht nur die zehnjährigen US-Staatsanleihen um 8 Basispunkte (oder 0,08 %) auf 1,62 % zurück und das geht völlig ungebremst bis zum Nullpunkt weiter. Auch die sich negativ verzinsenden globalen Schulden liegen inzwischen schon bei 15 Billionen Dollar. Das wird nicht bis zum Nullpunkt so weitergehen, weil der Geduldsfaden oder die Nerven der Investoren das nicht aushalten werden. Ohne weitere Ankündigungen wird der globale Schuldenmarkt trotz Klimaerwärmung einfrieren und dann kommt kein Geld mehr aus dem Geldautomaten heraus. Davon trennen uns jetzt nicht mehr Monate, sondern nur noch Wochen.

In den USA geht das Sterben der großen Einzelhändler weiter und wenn im Fall Barney´s auch ein Vertreter aus dem Luxuswarensegment Insolvenz anmelden muss, dann ist es eine Minute vor zwölf. Das Unternehmen gab gestern an, dass die Mieten in den besten Lagen der Städte zu hoch und die Zahl der Kunden zu gering war. Barney´s ist auch in Beverly Hills vertreten und die Zeiten wie im Kinospielfilm „Pretty Woman“, welcher dort spielte, sind längst vorbei.

Damit kommen wir zu den internationalen Aktienmärkten:

Die etwas höhere Fixierung des Wechselkurses des Yuan durch China wurde an den US-Börsen gleich wieder als ein Zeichen für eine neue Börsenrallye gesehen. Nicht einmal im Angesicht des Todes verzichtet man auch seine täglichen Drogen. In Wirklichkeit war es nur ein Dead Cat Bounce, d.h ein letztes Aufbäumen. Die chinesischen Aktien legten gestern am Nachmittag leicht zu, aber von einer Erholung kann man damit noch längst nicht sprechen. Hongkongs Aktien gingen an insgesamt 7 der letzten 8 Tage nach unten und angesichts der Proteste ist das verständlich. Das war der größte Absturz der Aktien in Hongkong seit dem Februar 2018 und damit befand man sich in diesem Jahr wieder im roten Bereich. Die europäischen Aktien sahen im Gegensatz zur Wall Street keinen Grund für einen neuerlichen Anstieg und sanken sehr schwach in den deutschen Börsenschluss hinein. Die Deutsche Bank steht heute bei mageren 6,75 Euro und wird wohl bald Alarm schlagen. Mit den US-Aktien ging es gestern bis zum Börsenschluss in Europa vornehmlich nach unten, doch dann startete ein echtes aber völlig unbegründetes Feuerwerk mit Kurssprüngen nach oben. Der S&P 500 hatte gestern seinen besten Tag seit 2 Monaten, befand sich aber auf die Woche gesehen noch immer in den Miesen. Nach Börsenschluss in Europa begannen in den USA die Short Squeezes, welche die Kurse künstlich (manipuliert) nach oben trieben. Die Algorithmen wollten den Dow schließlich wieder auf 26.000 Punkte hinaufbringen und schafften das auch noch. Trotzdem ging es der Aktie von Netflix an 16 der letzten 19 Tage ziemlich schlecht. Sie hatte seit ihren Höchstwerten im Juli insgesamt 20 % verloren. Doch Beyond Meat hatte seit seinem letzten Höhenflug insgesamt 35 % verbrannt.

Der Gesamtmarkt der Kryptowährungen gab wieder auf 301 Milliarden Dollar nach. Der Bitcoin kostete 11.521 Dollar und sein Marktanteil betrug noch immer 68,2 %. Dafür stieg Silber auf 487 Euro pro Kilo an und Gold auf 1.502 Dollar pro Unze. Damit ertönte das Krisenalarmsignal beim Gold, das Silber dürfte bald folgen. Der WTI-Ölpreis rutschte auf 53,36 Dollar pro Fass ab und deshalb füllten die ersten Tanklastwagen heute in meiner Nachbarschaft die Heizöltanks auf. Die werden sich aber noch sehr ärgern, weil der Ölpreis noch gar nicht abgeschmiert ist. Aber das kommt auch bald in diesem Theater.

Last but not least:

In Kopenhagen hat jemand am vergangenen Dienstag den Sitz der obersten Finanzbehörde Dänemarks in die Luft gejagt. Weil dieses Land über die höchste Steuerbelastung aller OECD-Länder verfügt, darf einen das überhaupt auch nicht wundern.

 

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