Und zwar am Beispiel von Sri Lanka, denn das Muster ist in jedem Land der Welt identisch.
Sri Lanka befindet sich derzeit in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise, die kürzlich sogar zu einem Zahlungsausfall bei den Staatsschulden führte.
Darüber hinaus sind die Devisenreserven des Landes fast erschöpft, was seine Fähigkeit, Waren zu importieren, sehr einschränkt und die Inlandspreise für Waren erhöht.
Es gibt mehrere Gründe für diese Krise und die wirtschaftlichen Turbulenzen haben zu gefährlichen Unruhen und einem Blutvergießen unter Politikern geführt, wie man es bislang noch nicht zuvor gesehen hat.
Die aktuellen Probleme Sri Lankas sind jedoch das Ergebnis jahrelanger schlechter wirtschaftlicher Entscheidungen und das hört sich wie die jüngere Wirtschaftsgeschichte von Deutschland an.
Sie sollten jetzt also gut aufpassen.
Nach dem Ende des langen Bürgerkriegs im Jahr 2009 konzentrierte sich die Regierung auf die heimische Produktion, was keine schlechte Entscheidung war.
Einkommensteuersenkungen im Jahr 2019 haben jedoch die ohnehin schon finanziell angeschlagene Nation ausgelaugt, indem sie massive Einbußen bei den Staatseinnahmen verursachten.
Das wiederum sollte man sich unbedingt merken.
Eine der lukrativsten Industrien Sri Lankas wurde 2020 durch die COVID-19-Plandemie lahmgelegt, die bekanntlich unnötige weltweite Grenzschließungen erzwang.
Wer hätte das nur gedacht?
Vor der Plandemie, im Jahr 2018, schuf der Tourismus mehr als 388.000 Arbeitsplätze und trug über 5 % zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) des Landes bei.
Bis 2020 gingen bereits über 40.000 Arbeitsplätze verloren und der BIP-Beitrag des Tourismus ist auf 0,8 % gesunken.
Die Regierung von Sri Lanka hat erst kürzlich im Ausland hergestellte chemische Düngemittel verboten.
Das Verbot wurde angeblich deshalb eingeführt, um zu verhindern, dass die Devisenreserven des Landes abgezogen werden.
Ähnliches findet gerade auch in der EU statt und es ist nicht nur dumm, sondern sogar kriminell.
Deshalb protestieren im Moment die Landwirte in Holland.
Es kam jedoch in dessen Gefolge zu einem großen Ernteausfall, da die Landwirte nur auf lokale, organische Düngemittel zugreifen konnten.
Dies zwang die Sri Lanker dazu, sich noch stärker von Importen abhängig zu machen und die Devisenreserven aufzubrauchen.
Anfang April 2022 begannen in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, massive Demonstrationen, die den Rücktritt von Präsident Gotabaya Rajapaksa forderten.
Im Mai 2022 griffen regierungstreue Anhänger Demonstranten brutal an.
Dann trat Präsident Rajapaksas Bruder und ehemaliger Premierminister Mahinda Rajapaksa endlich zurück und wurde von Ranil Wickremesinghe abgelöst.
Da die Lebensmittelpreise weiter steigen, hat die Regierung im Juni 2022 gerade eine viertägige Arbeitswoche zugelassen, um den Bürgern einen zusätzlichen Tag zu geben, um ihre eigenen Lebensmittel anzubauen.
Im Mai 2022 stiegen die Lebensmittelkosten um mehr als 57 Prozent an.
Die ohnehin schon schlimme Situation in Sri Lanka wurde durch die steigenden Getreidekosten aufgrund des Konflikts in der Ukraine und den weltweiten Anstieg der Treibstoffpreise noch verschlimmert.
Sie sehen also an diesem Beispiel ganz klar, dass sich die Ereignisse ab einem gewissen Zeitpunkt überstürzen.
Die wirtschaftlichen Schlüsseldaten von Sri Lanka
Nach eigenen Angaben der Regierung in Sri Lanka ist die Wirtschaft komplett zusammengebrochen.
Die Abhängigkeit von Importen und die dafür ausgegebenen Beträge sind zwei der Schlüsselfaktoren, die zur Wirtschaftskrise Sri Lankas beitrugen.
Das buddhistische Standesamt in Wiesbaden teilte kürzlich mit, dass Deutschland wieder mehr importiert als exportiert.
D.h. den deutschen Exportweltmeister gibt es schon längst nicht mehr.
Schauen wir uns die Statistiken von Sri Lanka an:
Gesamtimporte 2021 = 20,6 Mrd. USD
Gesamtimporte 2022 (bis März) = 5,7 Mrd. USD
Andererseits lagen die zuletzt gemeldeten Devisenreserven des Landes bei erschreckenden 50 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von erstaunlichen 99 Prozent gegenüber 7,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 entspricht.
Nach Angaben der Zentralbank des Landes waren einige der größten Importe im Jahr 2021:
Raffiniertes Erdöl = 2,8 Milliarden Dollar
Textilien = 3,1 Milliarden US-Dollar
Chemische Produkte = 1,1 Milliarden US-Dollar
Essen & Trinken = 1,7 Milliarden US-Dollar
Natürlich sehen sich die Menschen in Sri Lanka ohne das notwendige Kapital, diese Gegenstände aus dem Ausland kaufen zu können, einer zunehmend schlimmeren Lage gegenüber.
Sri Lanka hat auch eine beträchtliche Menge an Schulden angehäuft, was es für sie noch schwieriger macht, ihre Reserven zu erhöhen.
Wenn Sie wüssten, was die BRD während der Herrschaft der eisernen Kanzlerin an Schulden aufgehäuft hat, dann würden Sie nur noch schreiend herumlaufen.
Sri Lanka hat gerade eine Zahlung für ein 78-Millionen-Dollar-Darlehen von internationalen Gläubigern nicht tätigen können und insgesamt 50,7 Milliarden Dollar geliehen.
Kredite von privaten Banken machen den überwiegenden Teil der Schulden dieses Landes aus, dicht gefolgt von Krediten, die unter anderem von der Asiatischen Entwicklungsbank, China und Japan vergeben wurden.
Es handelt sich dabei um einen Teufelskreis, aus welchem noch kein Land jemals entkommen ist.
Mehr als 22 Millionen Menschen leben in Sri Lanka, aber sie verlieren ganz schnell ihre Fähigkeit, ihre Grundbedürfnisse decken zu können.
Ende Mai lag die Verbraucherinflation bei 39 %.
Die Produzenten-Preise in Deutschland sind übrigens im Mai um 36 % gestiegen und sie kommen über die zu produzierenden Preise mit ähnlichen Inflationsraten wie in Sri Lanka wieder auf Sie zu.
In der Türkei steigen die Preise inzwischen schon um 80 % an.
Die Schulen in Sri Lanka sind derzeit geschlossen, sodass die Kinder aufgrund von Stromausfällen, die Energie und Kraftstoff sparen sollen, tagsüber keinen Ort haben, an den sie gehen können.
Trotz des Einsatzes von Tränengas durch die Polizei und des Widerstands der Unterstützer von Präsident Rajapaksa lagern seit Monaten Demonstranten in der Hauptstadt und fordern den Rücktritt des Präsidenten.
Viele der Demonstranten haben auch schon heftig auf die Opposition eingedroschen.
Alle bekommen also etwas davon ab.
Der Internationale Währungsfonds hat gerade das Land besucht, um über eine Rettungsaktion zu diskutieren, und Indien und China haben zugestimmt, Hilfe beizusteuern.
China ist jedoch selbst bankrott und wie es dann noch anderen helfen will, das müssen die Chinesen erst noch zeigen.
Die Regierung hat auch Minister nach Russland entsandt, um ein Abkommen über ermäßigte Ölimporte auszuhandeln.
Ohne die Möglichkeit, Devisen zu kaufen oder zu leihen, ist die Regierung von Sri Lanka aber nicht in der Lage, Treibstoff und Grundnahrungsmittel zu importieren, was die Inlandspreise weiter in die Höhe treibt.
Das nächste Ereignis, welches Sie übrigens in Deutschland erwartet, ist die Rationierung von Gas und Benzin und das zu Preisen, welche Ihnen sämtliche Gesichtszüge entgleisen lassen werden.
Falls Sie keine Lust mehr auf unliebsame Überraschungen haben, dann können Sie sich hier schon vorher informieren lassen:
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