Seit gestern, dem 26. April, kursieren Gerüchte über Erdogans Gesundheit, nachdem er während eines Fernsehinterviews einen Schwächeanfall erlitten hatte.
Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass die Türkei Anfang Februar in ihrem fernöstlichen Teil und angrenzend an Syrien eine ganze Reihe von Erdbeben erlitten hat.
Es gab durchaus plausible Vermutungen, dass diese erdbebengefährdete Region das Opfer westlicher HAARP-Angriffe wurde.
Drei Wochen vor der türkischen Präsidentschaftswahl ändert sich plötzlich die politische Debatte.
Der scheidende Präsident gewinnt Punkte in den Umfragen zurück, die ihm vorhergesagt hatten, dass er die Wahl verlieren würde.
Er ist vom Islamisten zum Nationalisten geworden.
Ob ihm das zum Sieg reicht, ist noch nicht bekannt, aber wenn er gewinnt, ist damit zu rechnen, dass er die Türkei aus der Nato zurückziehen wird.
Und jetzt hat er selbst eine schwere Gesundheitskrise zu überstehen.
Die Umfragen zeigen, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei den türkischen Präsidentschaftswahlen am 14. Mai 2023 gegen den Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu verlieren wird.
Diese mögliche Wende im Inland veranlasst den amtierenden Präsidenten, seine Position in internationalen Angelegenheiten zu radikalisieren.
Bisher schien er auf halbem Weg zwischen den Vereinigten Staaten auf der einen Seite und Russland und China auf der anderen Seite angelangt zu sein.
Jetzt präsentiert ihn seine politische Partei angesichts der dunklen Seite Washingtons als Retter der türkischen Unabhängigkeit.
Im Gegensatz dazu stellt er seinen Konkurrenten als Handlanger der Yankees dar, was er wahrscheinlich nicht ist.
Die Vereinigten Staaten zahlen damit den Preis für die Attentate auf den türkischen Präsidenten, insbesondere für den gescheiterten Putsch vom 15. Juli 2016, nachdem Ankara den Bau einer Gaspipeline mit Moskau beschlossen und sogar Waffen von dort gekauft hatte.
Darüber hinaus wird Washington zu Recht oder zu Unrecht, niemand weiß es so genau, beschuldigt, das jüngste Erdbeben verursacht zu haben, das Zehntausenden von Türken das Leben gekostet hat.
Die öffentliche Meinung teilt daher eine starke antiamerikanische Stimmung in einem Land, das den Vereinigten Staaten seit dem Koreakrieg viel gegeben hat.
Die türkische Armee hat dort eine entscheidende Schlacht gewonnen und die Vereinigten Staaten vor einer Katastrophe gerettet.
Mit dem kurdischen Drama (die CIA hat die PKK unter ihre Kontrolle gebracht und ihre terroristischen Aktionen gefördert, wodurch Ankara eine „Waffe an den Kopf gehalten wird“) hat die Türkei sehr unter den USA gelitten.
US-Botschafter Jeffrey Flake nahm sich die Freiheit, den Kandidaten Kemal Kılıçdaroğlu im Wahlkampf zu besuchen.
Das war am 29. März 2023.
Flake ist ein Republikaner der alten Schule, ein Freund von John McCain, der wie er aus Arizona stammt, wo sie Senatoren waren.
Er wetterte gegen Donald Trump und verließ die Partei, um Joe Biden näherzukommen, der ihn dafür zum Botschafter ernannte.
Indem er mit Kılıçdaroğlu auf der Bildfläche erschien, dachte er wohl, er würde das Richtige und etwas Gutes tun.
Das war jedoch ein Fehler.
Er gab Erdoğan damit eine Steilvorlage, der sich damals beeilte zu erklären, „der Botschafter von Joe Biden besucht Kemal.
Schämt euch, denkt mit eurem Kopf.
Sie sind ein Botschafter.
Ihr Gesprächspartner ist der Präsident.
Wie werden Sie sich danach verhalten und um einen Termin beim Präsidenten bitten?
Unsere Türen sind für ihn verschlossen, er kann nicht mehr eintreten.
Warum nicht?
Er muss jetzt seinen Platz kennen.“
In gleicher Weise verurteilte der Innenminister und Vizepräsident der Präsidentenpartei, Süleyman Soylu, den US-Botschafter während des Erdbebens öffentlich und forderte ihn auf, seine „schmutzigen Hände aus der Türkei“ zu nehmen.
Allen Türken ist aufgefallen, dass die westlichen Länder ihre Botschafter in den zwei Tagen vor der Katastrophe aus dem Land abgezogen haben, als ob sie davon gewusst hätten, dass es passieren wird.
Und sie haben die Lieferung von Hilfsgütern hinausgezögert.
Soylu fügte aber noch hinzu:
„Jeder US-Botschafter fragt sich, wie er der Türkei schaden kann.
Dies ist seit Jahren eines der größten Unglücke der Türkei.
Sie versammeln andere Botschafter und versuchen, ihnen Ratschläge zu geben.
Sie tun dasselbe in Europa, damit die US-Botschaften Europa regieren.“
Die Türken, die sehr nationalistisch sind, stimmen dem jedenfalls zu.
Aber der Minister ist immer noch ein Mafioso und ein Islamist, öffentlich denunziert von einem anderen Paten, Sedat Peker, der jetzt auf der Flucht ist.
Letzterer enthüllte in einer Reihe von Videos, die im Internet veröffentlicht wurden, dass Süleyman Soylu und der Sohn von Premierminister Binali Yıldırım Al-Qaida-Soldaten einsetzten, um die Putschisten von 2016 zu stürzen.
Er lieferte ihnen über eine private Militärfirma, SADAT, Waffen.
Sie waren es, welche die aufständischen Soldaten auf der Bosporus-Brücke besiegten.
Haben Sie das alles etwa gar nicht mitbekommen?
Dann wird es aber höchste Zeit, dass Sie sich besser informieren: