Wie erkennt man giftige Pflanzen?

Die Ernährung mit frischem Gemüse und Obst aus dem Garten ist gesund. Doch nicht jedem ist sofort klar, dass bestimmte Teile von bekannten Früchten und Gemüsesorten giftig sind.

Falls Sie also Ihren Lebensmittelbestand mit selbst geernteten Nahrungsmittel ergänzen möchten, dann sollten sie unbedingt wissen, welche Pflanzen und Beeren genießbar sind und welche nicht.

Und das sowohl in Ihrem eigenen Garten als auch in der freien Natur.

Essbare Pflanzen mit giftigen Bestandteilen

Nachfolgend finden Sie eine Liste von genießbaren Pflanzen, mit giftigen Bestandteilen, welche man insbesondere im Ernstfall tunlichst vermeiden sollte, insbesondere wenn man keinen Zugang mehr zur Notaufnahme eines Krankenhauses hat.

Die Rhabarber-Blätter enthalten zum Beispiel giftige Oxalsäuren. Die Rhabarber-Stängel sind hingegen vollständig genießbar. 

Auch der Genuss von Saatgut und Blättern von Apfel-, Aprikosen-, Kirschen-, Pfirsich- und Pflaumenbäumen kann in großen Mengen zu Schwindelgefühlen, einem Koma oder sogar zum Tod führen.

Das Saatgut dieser Obstsorten ist wegen eines schützenden Elements bitter, welches Amygdalin genannt wird und welches dafür sorgt, dass es von Tieren nicht gegessen wird.

Doch Amygdalin verwandelt sich in Blausäure, wenn es mit der Magensäure in Kontakt kommt.

Man sollte sich ferner vor unreifen Beeren, Blättern und dem Holz von Holunderbüschen in Acht nehmen. Diese giftigen Teile können nämlich zu Durchfall und Erbrechen führen.

Reife Holunderbeeren sind genießbar und werden in Torten, Konfitüren und Wein verwendet. Die Holunderblüten sind ebenfalls essbar und können sogar zu einem Desinfektionsmittel verarbeitet werden.

Die giftigen Bestandteile von bekannten giftigen Pflanzen:

Das Gift in den Komponenten zahlreicher giftigen Pflanzen kann die vier folgenden Zustände verursachen:

Eine Erhöhung oder Verminderung des Herzschlags

Sie sind Reizmittel für die Haut, den Verdauungstrakt oder das Nervensystem

Es handelt sich um Gifte für das menschliche Gehirn, welche geistige Verwirrung mit betäubenden Nebenwirkungen auslösen können

Gifte für das Rückenmark, welche Lähmungen und Krämpfe auslösen können.

Die Pflanzengifte gehören zu den folgenden chemischen Stoffen, welche spezielle Wirkungsmechanismen und Gegenmittel haben.

Säuren:

Viele der organischen Säuren wirken wie Gifte. Das Kleesalz kann zum Beispiel zu einem Nierenversagen führen. 

Gerbsäure ist zum Beispiel die giftige Komponente von Eicheln und hat die gleichen negativen Auswirkungen.

Alkaloide

Alkaloide kommen sehr oft in giftigen Pflanzen vor und sie beinhalten bekannte Verbindungen wie Koffein, Kodein und Nikotin.

Alkaloide haben Einflüsse auf das Nervensystem und sie können entweder akute oder chronische Reaktionen verursachen.

Zu den Pflanzen welche Alkaloide enthalten, gehören der Stechapfel, die Nachtschattengewächse, der giftige Schierling und der Tabak.

Glykoside

Bei den Glykosiden handelt es sich um nicht giftige kristalline Verbindungen. Falls Enzyme aber in Ihrem Körper zu Glykosiden zerfallen, dann haben sie giftige Bestandteile.

Cyanogene Glykoside sind die häufigste Art und während des Zerfallsprozesses setzen sie Blausäure frei.

Eine Vergiftung mit Cyanid blockiert die Sauerstoffzufuhr zu den Körperzellen und erschwert den Sauerstofftransport im Körpergewebe.

Harze, Öle und ätzende Flüssigkeiten

Es handelt sich dabei um komplexe Stoffe, welche die Haut oder Ihr Nervensystem reizen können. Die meisten Arten von Harzen, Ölen und ätzenden Flüssigkeiten sehen übrigens wie weißer milchiger Saft aus.

Die Stängel und Blätter der Seidenpflanze enthalten beispielsweise ein giftiges milchiges Harz. Auch die milchige Flüssigkeit der Wolfsmilchgewächse wie etwa der bekannte Weihnachtsstern ist giftig!

Wie man sich gegenüber den bekannten giftigen Pflanzen verhält

In der freien Natur oder auch im eigenen Garten sollte man Folgendes bei giftigen Pflanzen beachten:

Essen Sie keine unbekannten Pflanzen oder auch nur Teile davon, wenn Sie nicht absolut sicher sind, ob sie genießbar sind. Polieren Sie deshalb unbedingt Ihr Wissen über Pflanzenkunde mittels geeigneter Fachliteratur auf!

Vermeiden Sie Pflanzen, welche wie Gartenpflanzen aussehen, wie zum Beispiel die Gemeine Hundspetersilie oder die giftige Pastinake.

Essen Sie keine wilden Pilze, weil man sich damit sehr gut auskennen muss. Durch die hoch entwickelten Techniken der Identifikation von Sporen kann man heute sehr gut zwischen giftigen und essbaren Pilzen unterscheiden.

Achten Sie auch auf die Warnzeichen der Natur. Milchiger Saft ist ein allgemeines Anzeichen für giftige Harze und Flüssigkeiten.

Eine Ausnahme davon ist aber beispielsweise der Kopfsalat, welcher einen harmlosen milchigen Saft produziert, während er verwelkt.

Zahlreiche giftige Früchte leuchten schon von weitem wie zum Beispiel das Christophskraut und die Paternostererbse.