Bankruns in der Türkei oder das Ende der türkischen Lira

Das Ende war schon sehr lange absehbar und es wird auch Auswirkungen auf Deutschland und die EU haben.

Die letzten 5 Jahre waren für die türkischen Bürger eine sehr schlechte Zeit, weil sich der Wert ihrer Währung in halbierte.

Recep Erdogan hatte sich im letzten Jahr mit seinem ökonomischen Sachverstand selbst hinter das Lenkrad der türkischen Zentralbank gesetzt, zumindest was die Entscheidungen anbelangt.

Doch zu jenem Zeitpunkt war längst schon alles verloren und das hätte er erkennen müssen.

Man wird ihm jetzt die Schuld für diesen Währungscrash geben und damit ist er politisch erledigt.

Aufgrund der schärfsten Kapitalkontrollen auf dem gesamten Planeten bleibt den Türken nun nichts mehr anderes übrig, als ihr Geld in Gold umzutauschen!

Hasan Ayhan folgte in der letzten Woche dem Ratschlag seiner Frau und brachte die Ersparnisse des Ehepaares auf den großen Basar in Instanbul, um es in Gold umzutauschen.

Das taten in den letzten zwei Wochen noch mehr Türken und so flossen Goldbarren im Wert von 7 Milliarden Dollar in die privaten Sparstrümpfe, während die türkische Währung in Flammen aufging.

In der Währungskrise von 2018 verlor die türkische Lira quasi über Nacht 30 %.

Mittlerweile haben die Türken sogar das Vertrauen in den US-Dollar verloren, weil dieser in letzter Zeit durch die Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank FED auch gegenüber dem Gold an Wert verloren hatte.

Man vertraut deshalb nur noch dem Gold und das ist auch sehr vernünftig!

Das Ende der türkischen Lira ist anscheinend gekommen und selbst die Türken glauben den Falschmeldungen ihrer Regierung nicht mehr.

Um den Ansturm auf die türkischen Banken zu stoppen, haben manche von ihnen in der letzten Woche Gebühren für das Abheben von Geld erhoben.

Die Zentralbank hat schon einmal vorsorglich die billigen Kredite etwas zurückgefahren, welche sie zur Dämpfung der Corona-Krise aufgelegt hatte.

Die Lira-Konten verzinsen sich zwar mit stolzen 8,25 % aber bei 11,8 % Inflation, hat man dennoch eine negative Verzinsung von 3,55 %.

Die Erdoganomics, welche die hohe Inflation mit niedrigeren Zinsen bekämpfen will, wird das Land absehbar ruinieren, weil sie nicht funktioniert.

Normalerweise werden in solchen Fällen die Zinsen erhöht, was jedoch wiederum die kärglichen Überreste der türkischen Wirtschaft abwürgen könnte.

Doch auf diese Weise enden die Fiat-Währungen früher oder später immer und ohne eine Währungsreform gibt es keinen Neustart der Wirtschaft!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.