Die Schweizer Uhren Industrie in der großen Krise von 2020

Die Schweizer Uhrenindustrie erlitt in der ersten Hälfte des Jahres 2020 einen noch nie dagewesenen Einbruch im Export.

Ob die Verlangsamung dieses Sturzfluges aber eine wirklich gute Nachricht ist, möchte ich an dieser Stelle doch sehr bezweifeln.

Denn bei einem freien Fall ohne Fallschirm verlangsamt sich zum Schluss auch die Fallgeschwindigkeit, wenn man zum Beispiel von einem Baum kurz vor dem Boden noch einmal abgebremst wird.

Die Überlebenschancen sind trotzdem sehr gering!

Die Nachfrage nach Schweizer Uhren aus China seit zwei Monaten ist jedenfalls nicht nachhaltig, sondern es handelt sich dabei nur noch um den berühmten Crack-Up-Boom, oder das Brechen der Äste des gerade erwähnten Baumes!

Der Verband der schweizerischen Uhrenindustrie berichtete gestern, dass die Exporte im Juli um 17 % auf das Jahr bezogen gefallen sind.

Der Rückgang fiel damit um 50 % geringer aus und wenn man sich darüber heutzutage in der Schweiz schon freuen kann, dann lässt dies sehr tief blicken.

Die Exportzahlen sahen im einzelnen wie folgt aus:

China legte im zweiten Monat hintereinander mit (+59.1 %) zu.

Das Amerikageschäft blieb im Vergleich mit dem Juli des letzten Jahres mit (-0.6 %) relativ stabil. Dafür sahen die 3 Monate zuvor sehr bescheiden aus.

Hongkong zeigte mit (-42.9 %) keine Tendenz zu einer Verbesserung, obwohl der Rückgang nicht so groß war wie im April.

Überraschenderweise erholte sich Großbritannien mit (+2.5 %) ganz leicht.

Die anderen europäischen Märkte blieben aber im Minus.

Deutschland mit (-1.1 %), Italien mit (-33.6 %) und Frankreich mit (-30.6 %).

Auch Japan verharrte mit (-32.1 %) weiter in der Krise.

Preiswerte Uhren verkauften sich in der Krise nach Angaben der Schweizer schlechter, während sich die teuren Uhren ganz gut halten konnten.

Sie machten nur ein Drittel der geschrumpften Exporte aus.

Nur die Exportmengen unterhalb von 200 Schweizer Franken (Exportpreis) pro Uhr nahmen mit -41.5 % verglichen mit dem Vorjahr deutlich ab.

Die Uhren über 3.000 Schweizer Franken pro Uhr brachen nur um 11.1 % ein. 

Aber auch die Schweizer Uhrenindustrie befand sich schon vor der Pandemie in einem tiefen Export-Loch, welches man seit 30 Jahren oder seit der Swatch nicht mehr gesehen hatte.

Smartwatches wie die Apple Watch, die Samsung Galaxy Watch und die Garmin Smartwatch haben sich ordentliche Anteile an diesem Kuchen geholt.

Hier hätte man schon vor Jahren ansetzen müssen, anstatt jetzt auf den großen Aufprall zu warten! 

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