Der australische Premierminister Scott Morrison sagte, dass Facebook das unabhängige Land Australien angegriffen hätte und dass sich seine Regierung von den Drohungen Facebooks nicht einschüchtern lassen werde.
Inzwischen haben sich andere Länder aus aller Welt dem angeschlossen und deshalb bläst den großen Internetfirmen der Wind nun ganz kräftig ins Gesicht.
Um die heimische Wirtschaft vor diesen Technikgiganten zu schützen, hat Australien Google und Facebook dazu aufgefordert, die Einnahmen aus den Nachrichteninhalten mit den einheimischen Medienunternehmen zu teilen oder eine Strafe von 10 Millionen Dollar zu bezahlen.
Google drohte damit, seine Aktivitäten in Australien im Januar einzustellen, nachdem das Gesetz nicht zurückgezogen wurde.
Google und Facebook empfanden diese Vorgehensweise als unfair.
Beide wollten daraufhin ihre Aktivitäten in Australien einstellen.
Am Donnerstag blieb es bei Facebook nicht nur bei dieser Drohung, sondern man blockierte die Australier.
Sie konnten dann keine Nachrichten mehr sehen und verteilen.
Man wollte auf diese Weise gegen die angekündigten Gesetze protestieren, welche eine künftige Bezahlung für diese Inhalte vorsehen.
CBS News berichtete, dass die australischen Verleger weiterhin ihre Inhalte auf Facebook veröffentlichen können.
Aber die Links und Posts konnten von den Australiern nicht mehr gesehen und geteilt werden, teilte Facebook entschlossen mit.
Doch im weiteren Verlauf dieses Vorgangs blockierte Facebook für seine australischen Nutzer auch noch den Zugriff zum australischen Wetterdienst, den australischen Oppositionspolitikern und den Wohltätigkeitsveranstaltungen.
Dieses Vorgehen von Facebook brachte deshalb auch andere Länder auf den Plan.
Nach dem Vorbild Australiens verlangte dann auch Kanada eine künftige Bezahlung der Nachrichteninhalte.
Ottawa teilte mit, dass man sich von den Internetgiganten ebenfalls nicht einschüchtern lassen werde.
Diesem Ansinnen schloss sich dann auch Polen an, welches diese beiden Internetportale gleich mit einer Strafe von 13,5 Millionen Dollar belegen will, falls künftig Inhalte entfernt bzw. zensiert werden.
Polen will also gleich die Zensur der freien Rede verbieten und geht damit einen Schritt weiter.
„Die Algorithmen dieser Internetfirmen dürfen nicht darüber entscheiden, ob bestimmte Ansichten richtig oder falsch sind,“ sagte der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki.
„Wir können diese Form der Zensur nicht zulassen.“
Italien hat mittlerweile Facebook mit einer Strafe von 7 Millionen Dollar konfrontiert, weil man mehrfach gegen den Datenschutz verstoßen hatte.
Facebook musste in Ungarn 2019 eine ähnliche Strafe bezahlen.
Facebook durfte 3,6 Millionen Euro blechen, weil man auf der Startseite damit warb, dass die Dienstleistungen von Facebook kostenfrei wären.
Auch Wladimir Putin nutzte die Chance, um die Sonderstellung dieser beiden Firmen zu kritisieren:
„Diese sogenannten IT-Firmen stellen nicht nur für uns eine Bedrohung dar.“
„Wir sahen doch gerade, was man damit in den USA angerichtet hatte.“
„Und wenn sie sich in ihrem eigenen Land schon so aufführen, dann kann man sich doch vorstellen, wie sie andere Länder mit ihrer Sonderstellung behandeln werden.“
Das sind deutliche und klare Worte, doch sie werden nichts daran verändern.
Wir hatten eine ähnliche Diskussion in Europa vor einigen Jahren und das hat dem Springer-Konzern wirtschaftlich sehr geschadet.
Die Nachrichteninhalte auf Facebook und Google sind größtenteils Schrott.
Man sollte deshalb nicht jammern, dass Facebook und Google zur Jahrtausendwende einfach besser waren, als andere auf der Welt und einfach den nächsten technologischen Schritt vornehmen oder bessere Inhalte anbieten.
Doch das verpennt man gerade auch schon wieder und deshalb machen andere (heute noch weitgehend unbekannte) Firmen künftig damit wieder das große Geld.
Reden bringt einfach nichts, sondern immer nur das Tun.
Würde man das endlich begreifen, dann käme einiges in Bewegung.