Neue Erkenntnisse im Fall Wirecard führen noch 5 Jahre weiter zurück als bislang gedacht

Bei ihren Ermittlungen erhielten die deutschen Behörden neue Informationen von einem früheren leitenden Mitarbeiter von Wirecard, welcher im letzten Jahr in Dubai verhaftet wurde.

Ein ehemaliger führender Mitarbeiter im Asiengeschäft von Wirecard, in welchem der größte Teil des Betrugs stattfand, war Oliver Bellenhaus.

Wirecard ging im Juni letzten Jahres in die Insolvenz und angeblich sollten 2 Milliarden Dollar noch auf einem Konto auf den Philippinen vorhanden sein.

Aber das war nur ein Märchen.

Der ganze Betrug begann schon fünf Jahre früher, als die ahnungslosen deutschen Behörden bislang vermutet hatten.

Bellenhaus führte seine Geschäfte von einem protzigen Apartment im Burj Khalifa (dem höchsten Gebäude der Welt) und das wurde ihm im letzten Sommer bei seiner Verhaftung zum Verhängnis.

Nach Angaben der Financial Times begann der größte Bilanzbetrug in der Geschichte der europäischen Wirtschaftsgeschichte im Jahr 2010.

Zu jenem Zeitpunkt soll Bellenhaus einen ganzen Verbund von Briefkastenfirmen in Hongkong und den britischen Virgin Islands im Auftrag von Jan Marsalek gegründet haben.

Dieses mysteriöse Vorstandsmitglied von Wirecard wird noch immer auf den vordersten Plätzen der Fahndungs-Hitliste von Interpol geführt.

Die Financial Times brachte durch ihre gründliche Berichterstattung den Wirecard-Skandal ins Rollen und wurde dafür anfänglich von der deutschen Bankenaufsicht Bafin bekämpft.

Das wurde von unseren Leitmedien bislang unterdrückt, weil man damit Wirecard beschützte, anstatt in diesem Fall zu ermitteln, welches die eigentliche Aufgabe der Bafin ist.

Marsalek soll angeblich eine Marionette des russischen Geheimdienstes sein und spätestens an dieser Stelle sollte man große Zweifel an dieser offiziellen Geschichte bekommen.

Marsalek wird noch immer als der große Drahtzieher dargestellt, welcher diesen Coup zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Markus Braun durchgeführt haben soll.

Dieser sieht aufgrund dieser Vorwürfe noch einem Gerichtsverfahren entgegen.

Nachdem die Briefkastenfirmen eröffnet worden waren, schob man Gelder im Auftrag des Unternehmens 2011 hin und her, um eine rege Geschäftstätigkeit vorzutäuschen.

Einige Jahre später soll Bellenhaus diese Gelder in eine private Stiftung überwiesen haben.

In den Büchern behauptete Wirecard, dass man im Asiengeschäft jährliche Einnahmen von 1 Milliarde Euro erzielt habe.

Aber bei einem genaueren Blick auf die Zahlen hätte man feststellen müssen, dass es sich nur um ein gut durchdachtes Betrugssystem handelte.

Später fand man nämlich heraus, dass mehr als Zweidrittel dieser angeblichen Einnahmen gar nicht existierten.

Doch in einem globalen Betrugssystem darf niemand einen Betrug in den unteren Ebenen aufdecken, bevor er sich nicht selbst entlarvt.

Seit seiner Verhaftung in Dubai ist Bellenhaus ein Kronzeuge für die deutschen Ermittler.

2014 gründete Bellenhaus angeblich eine weitere Briefkastenfirma, deren Name einem Geschäftspartner von Wirecard in dieser Region ähnelte.

Das ist ein alter Buchhaltungstrick, welcher die Prüfer und Bankiers täuschen soll.

Die ganze Wahrheit werden wir frühestens vielleicht dann erfahren, wenn das Betrugssystem in sich zusammenfällt und das dauert nicht mehr besonders lange.

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