August 2, 2024

Die wichtigste Aufgabe in der Nachhilfe ist es, dass man wieder lernt, wie man richtig und systematisch sein Wissen erweitert

 

Wer die aktuelle Diskussion in Berlin zum Thema, wie oft darf man in der theoretischen Fahrschulprüfung durchfallen, verfolgt, der erkennt sofort, dass die meisten Jugendlichen nicht mehr richtig lernen können.

Früher war nicht die theoretische Fahrschulprüfung das große Problem, sondern die fehlerfreie Fahrt mit dem Prüfer.

Und es existiert tatsächlich auf der Basis meiner Erfahrungen in der Nachhilfe ein mathematischer Zusammenhang (Korrelation) zwischen Nachhilfeschülern und der Führerscheinprüfung.

Wer Probleme in der Schule hat, der bekommt sie nämlich auch in der Fahrschule.

Das sehe ich laufend und auch das wird für die Eltern teuer.

Aber der Grund ist immer der gleiche, weil die Fähigkeit des Erlernens von Inhalten jeglicher Art in den jüngeren Zielgruppen weitgehend verloren gegangen ist und von alleine wird sich nichts mehr daran ändern.

Woran liegt das?

Die jüngere Zielgruppe hat den Sinn und Zweck des Lernens vergessen, weil das Leistungsprinzip an den Schulen sträflich vernachlässigt wurde.

Früher hatte man ein Problem in der Schule, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte und heute ist das mehr oder minder egal.

Das hat die allgemeine Faulheit gefördert, welche es in der Nachhilfe zu entschärfen gilt.

Unmotivierte Kinder sind das größte Problem in der Nachhilfe und die meisten Eltern wissen gar nichts davon.

Sie schicken ihre Kinder in die Nachhilfeschulen der üblichen Verdächtigen und sind der Meinung, dass sie damit das Problem gelöst hätten.

Die einschlägig bekannten Nachhilfeschulen verdienen aber vielfach genau damit ihr Geld, weil im Kurs der Unmotivierten der einzige Motivierte in dieser illustren Runde logischerweise der König ist.

Man kann sich in einer optimal besetzten Gruppe jedem Teilnehmer oder jeder Teilnehmerin nur kurze Zeit widmen.

Die meisten wollen in einer Gruppe jedoch ihre Ruhe haben, weil sie nur die teuer bezahlte Zeit ihrer Eltern totschlagen möchten und deshalb bekommen die Motivierten mehr Zuwendung bzw. mitunter sogar Einzelunterricht zu einem relativen günstigen Preis (Gruppentarif).

Und das alles wird noch immer von den nichts ahnenden Eltern zum Teil jahrelang im Interesse der Institute subventioniert.

Denn dies ist definitiv der einfachere Weg, als eine ständige Hinterfragung des Unterrichts ihrer Kinder.

Neben dem Sinn des Lernens ist selbstverständlich auch die Kunst des Lernens in Vergessenheit geraten.

Man muss sich in der Schule auf bestimmte Dinge konzentrieren und kann nicht gleichzeitig noch diversen anderen Vergnügungen in der vermeintlichen Freizeit (ohne Hausaufgaben) nach gehen.

Der Tag hat noch immer für alle nur 24 Stunden und das an sieben Tagen in der Woche.

Wer also im nächsten Jahr das Abitur machen möchte, der muss sich eine Lieblingsbeschäftigung heraussuchen und alles andere sollte dann für ein Jahr brach liegen.

Die meiste Zeit muss im Jahr der Prüfungen für das Büffeln verwendet werden und nur der Rest für die Freizeitaktivitäten.

Andersherum wird nie etwas daraus werden.

Die Anforderungen in der Schule werden nach Jahrzehnten des Niedergangs deutlich erkennbar wieder sprunghaft ansteigen, weil es nach einem tiefen Tal immer wieder in lichte Höhen hinaufgeht.

Das sind die Zyklen der freien Marktwirtschaft und die haben sich bislang noch nie geändert.

Nur wer sich auf diese dramatischen Änderungen einstellt, wird zu den zukünftigen Gewinnern gehören.

Lernen ist konzentriertes Abarbeiten von Inhalten ohne Ablenkungen durch Nebentätigkeiten.

Dies funktioniert nur durch ein kontinuierliches Erarbeiten des Wissens und nicht durch sporadische Übungen bei passender Gelegenheit.

Ein Crashkurs in Mathematik ist beispielsweise bei einer falschen Terminierung von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Innerhalb von 5 Wochen Nachhilfe ist gerade in der Wirtschaftsmathematik keine Nachklausur zu schaffen.

Dennoch fallen die Studenten und Studentinnen täglich auf solche unseriösen Angebote herein.

Man kann in 5 Wochen durchaus einiges lernen, aber niemals das Pensum von zwei Semestern ohne ein fundiertes Grundwissen, was in der Regel fehlt.

Man muss alle großen Schulprojekte (Mittlere Reife und Abitur) mittel- bis langfristig planen und aktiv angehen oder anschließend eine Ehrenrunde drehen.

Echt witzig ist in diesem Zusammenhang das Angebot eines kostenlosen Nachhilfeunterrichts in diesem Sommer für ausgewählte Sparkassenkunden.

Mathematik oder gar Wirtschaftsmathematik können Sie jedoch niemals von Bankern erlernen.

Mehr dazu finden Sie in meinem Wirtschaftsblog unter http://www.ag-news.de

Zu meinen Zeiten hatten Kommilitonen mit einer Banklehre jedenfalls ziemlich große Probleme mit der Wirtschaftsmathematik, weil sie 2 oder mehr Jahre nach dem Abitur nicht mehr viel wussten.

Ein Studienkollege hatten insgesamt 6 Anläufe nehmen müssen, um auf den letzten Drücker dann doch noch das begehrte Ticket zu bekommen.

Er ist heute ein ziemlich bekannter Bankier!

Von Banken kann man auf jeden Fall viel lernen, aber man sollte es tunlichst nicht in der Schule anwenden, weil das erhebliche Probleme verursachen könnte.

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