November 1, 2025

Viele aktuelle Forschungsergebnisse spiegeln nicht die Bedürfnisse von Lehrkräften wider

 

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Bildungsforschung vor allem den Lehrkräften und Schulen zugutekommt.

Schließlich fließen Milliarden von Steuergeldern an Universitäten und Forschungseinrichtungen, in der Erwartung, dass deren Arbeit die Bildung verbessert.

Doch viele aktuelle Forschungsergebnisse spiegeln nicht die Bedürfnisse von Lehrkräften wider.

Sollte die Bildungsforschung weiterhin von der Realität im Schulalltag vollkommen abgekoppelt bleiben, dann riskieren wir nicht nur, Pädagogen zu verprellen, sondern auch jenen Entscheidungsträgern Argumente zu liefern, die dem Nutzen staatlich geförderter Forschung ohnehin skeptisch gegenüberstehen.

Auf den üblichen Jahrestagungen dominierten in der letzten Zeit vor allem Themen wie Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und Identität.

Diese Themen wurden doppelt so häufig behandelt wie alle anderen Forschungsbereiche.

Im Gegensatz dazu sind die Hauptsorgen der Lehrkräfte im Klassenzimmer weitaus unmittelbarer und praktischer.

Dazu gehörten vor allem das Schülerverhalten und die Disziplin, psychische Gesundheit und Wohlbefinden, Elternbeteiligung und die Bindung von Lehrkräften.

Die einzige Überschneidung zwischen Forschern und Lehrkräften war natürlich nur die künstliche Intelligenz, die für beide Gruppen höchste Priorität hatte.

Anders ausgedrückt:

Die größte akademische Forschungskonferenz widmete sich hauptsächlich Fragen der Identität und Gerechtigkeit, während Lehrkräfte im Klassenzimmer damit zu kämpfen hatten, wie sie Schüler zum Sitzen, Konzentrieren und Lernen motivieren konnten.

Diese Diskrepanz hat schwere Folgen.

Lehrkräfte berichten uns häufig, dass sich die Forschung für ihre tägliche Praxis vollkommen irrelevant anfühlt.

Und wenn politische Entscheidungsträger feststellen, dass sich die Forschungsgemeinschaft nicht mit den Problemen auseinandersetzt, die Pädagogen als besonders wichtig erachten, verstärkt dies die Forderungen nach einer vollständigen Kürzung der Forschungsgelder.

Die Investitionen des Bundes in die Bildungsforschung wurden bereits infrage gestellt.

Manche argumentieren, dass die Gelder besser anderweitig eingesetzt werden sollten, wenn die Forschung keine klaren Vorteile für die Schulen bringt.

Ich will damit nicht sagen, dass Themen wie ethnische Zugehörigkeit und Geschlecht unwichtig sind.

Je nach Kontext können sie sogar von sehr großer Bedeutung sein.

Die Wissenschaftler sollten aber die Freiheit haben, den Fragen nachzugehen, die sie für besonders dringlich halten.

Wenn sich die öffentliche Wahrnehmung jedoch auf Themen konzentriert, die Lehrer selbst selten als ihre wichtigsten Anliegen nennen, dann haben wir ein echtes Problem.

Lehrer brauchen die Unterstützung bei Herausforderungen, die ihre Motivation untergraben, Menschen aus dem Beruf heraustreiben und sich unmittelbar auf den Lernerfolg der Schüler auswirken.

Betrachten wir zunächst einmal das Schülerverhalten etwas genauer.

Seit der Pandemie berichten viele Schulen von einem deutlichen Anstieg von Störungen im Unterricht.

Lehrkräfte geben an, mehr Zeit mit Disziplinarmaßnahmen und weniger Zeit mit dem eigentlichen Unterricht verbringen zu müssen.

Auf Forschungskonferenzen spielt das Schülerverhalten jedoch kaum eine Rolle.

Auch wenn die psychische Gesundheit von Lehrkräften und Schülern für Pädagogen höchste Priorität hatte, ist sie kein zentraler Bestandteil der Konferenzprogramme.

Lediglich 41 Präsentationen auf Konferenzen befassten sich mit der psychischen Gesundheit von Schülern und 24 mit der von Lehrkräften.

Die Bildungsforschung ist aber zu wichtig, als dass sie sich weiter aus der Praxis entfernen dürfte.

Strenge empirische Forschung hat die Politik bereits in wichtigen Bereichen geprägt.

Von Erkenntnissen zur Klassengröße und frühkindlichen Bildung bis hin zur Rolle der Lautanalyse im Leseunterricht.

Wenn Forschung auf den Bedürfnissen der Praxis basiert, könnte sie den Unterricht verbessern, Entscheidungsprozesse leiten und letztendlich die nächste Generation von Lernenden besser ausbilden.

Was wir jetzt brauchen, ist nicht weniger Forschung, sondern eine bessere Abstimmung zwischen Forschern und Schulen.

Und das beginnt mit dem Zuhören.

Allzu oft werden Forschungsagenden in akademischen Silos, geleitet von theoretischen Trends oder dem, was am ehesten in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht wird.

Fast alle davon bevorzugt die Themen, die wir auf den Konferenzen als besonders relevant empfunden werden.

Lehrerinnen und Lehrer werden dabei selten mit in die Diskussion einbezogen.

Der Aufbau stärkerer Partnerschaften zwischen Universitäten und Schulen, die Schaffung von Forschungs-Praxis-Kooperationen, die sich an den von Lehrkräften und Schulleitungen identifizierten Problemen orientieren, und die Anerkennung von Wissenschaftlern, deren Arbeit einen direkten Bezug zum Unterricht hat, würden wesentlich dazu beitragen, die Kluft zu schließen.

Bildungsforschung kann Schulen nachhaltig verbessern.

Sollten die dringenden Anliegen von Lehrkräften und Schülern weiterhin nicht beachtet werden, müssen wir neue Institutionen schaffen, die dies tun.

Wir sind eine Nachhilfeschule im westlichen Bodenseeraum und lassen die neuesten Erkenntnisse direkt in unsere Arbeit einfließen.

Bei Interesse 07732-9423141 oder info@arrangement-group.de

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 

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