Die Wirtschaftsmathematik ist eine auf die Besonderheiten der Wirtschaftswissenschaften ausgerichtete Anwendung der „normalen“ Mathematik mit der Statistik im Schlepptau, welche an Wirtschaftsgymnasien, Akademien und Hochschulen gelehrt wird. Und weil man in der Wirtschaft abgesehen von den Grundrechenarten eigentlich gar keine Mathematik benötigt, muss man sich überhaupt keine Sorgen machen, dass man jemals noch einmal mit diesem Thema konfrontiert wird. Mit dem kombinierten Fach Statistik sieht das hingegen ganz anders aus, aber seltsamerweise haben nur ganz wenige Schüler sowie Schülerinnen oder Studenten bzw. Studentinnen Probleme mit diesem Fach.
Wirtschaftsmathematik ist hingegen für viele eine scheinbar unüberwindliche Hürde, weil es auch noch höchst unterschiedliche Interpretationen seitens der Lehrerschaft gibt.
Der Unterricht für Wirtschaftsmathematik wird in der Regel von Mathematikern gehalten, die kaum eine Ahnung von Wirtschaft haben und das ist der Grund, weshalb es für viele Schüler bzw. Schülerinnen zum Problem wird.
Meistens bekommt man deshalb eine leichtere Version der normalen Mathematik zu hören.
Wie sollte die ideale Ausbildung im Bereich Wirtschaftsmathematik aussehen?
Wer ein Wirtschaftsgymnasium besucht hat, der hat später keine Probleme mit der Wirtschaftsmathematik an einer Hochschule, weil man sowohl ein Grundwissen in normaler Mathematik als auch in Wirtschaftsmathematik mitbringt.
Die Wirtschaftsmathematik wird auf dem Wirtschaftsgymnasium in den Fächern Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre vermittelt.
Das ist für das spätere Studium ein ganz entscheidender Vorteil.
Kommt dann an der Hochschule noch ein Dozent hinzu, welcher selbst kein ausgebildeter Mathematiker ist, dann wird es besonders schwierig, wie ich kürzlich in der Praxis gesehen habe.
Es kommt dann mitunter vor, dass man dieses unbeliebte Fach bei den Prüfungen so lange vor sich herschiebt, bis es nicht mehr anders geht.
Hinzu kommt dann noch ein Mangel an spezialisierten Nachhilfelehrern in diesem Spezialgebiet.
Wer also bereits Probleme im Grundkurs Mathematik auf dem Gymnasium hat, der kommt an der Nachhilfe im Bereich Wirtschaftsmathematik nicht vorbei und sollte diesen „Stier“ tunlichst sehr früh an den Hörnern packen.
Ich habe es nämlich schon zu meinen Zeiten als Student erlebt, dass ein höheres Semester nach 3 Jahren noch immer die Prüfung in Wirtschaftsmathematik zum sechsten Mal versuchen musste.
Buchstäblich auf den letzten Drücker hat er es dann aber doch noch geschafft, sonst wären drei Jahre seines Lebens völlig umsonst gewesen.
Wer also BWL oder VWL studieren möchte, der sollte sich vorher etwas genauer informieren und bestimmte Hochschulen meiden.
Für alle anderen sei jedoch gesagt, dass die Wirtschaftsmathematik an sich nicht das Problem darstellt.
Es sind vielmehr die Lücken aus der Mittelstufe, welche auf der Oberstufe noch vertuscht werden können, doch auf der Hochschule kommt das schließlich alles heraus.
Konkret geht es also um die üblichen Verdächtigen in der Mathematik wie Brüche, Potenzen, Wurzeln, binomische Formeln etc., welche sich zu später Stunde im Leben dann doch noch rächen können.
Man fängt in der Wirtschaftsmathematik in den Vorlesungen zwar noch einmal ganz vorne an, aber mit Höchstgeschwindigkeit und das wirft einige ganz schnell aus der Bahn.
Die meisten Themen müssten also bekannt sein, weil sich die wirtschaftlichen Anwendungen in Grenzen halten, wie etwa die Zins- und Zinseszinsrechnung.
Hinzu kommen dann noch einige wenige Dinge, welche im Grundkurs Mathematik am Gymnasium nicht behandelt wurden.
Insgesamt sind es jedoch keine schwierigen Berechnungen, welche man in den Klausuren durchführen muss.
Alles ist relativ einfach erlernbar und deshalb sollte Wirtschaftsmathematik für keinen zum Stolperstein werden.
Weder am Wirtschaftsgymnasium, noch gar im Studium!