Der Gruppenunterricht ist in der Nachhilfe nur ein betriebswirtschaftliches Instrument zur Gewinnmaximierung der Nachhilfeinstitute und deshalb für die Schüler weitgehend wertlos.
Die Entlohnung ist im Gruppenunterricht derart gering, dass die Motivation der Nachhilfelehrer und Nachhilfelehrerinnen dementsprechend niedrig ist.
Sie passen also nur darauf auf, dass das Klassenzimmer nicht zerlegt wird.
Die Honorierung mit dem Mindestlohn hat auch zur Folge, dass bestenfalls Studenten oder Schüler den Gruppenunterricht leiten.
Sie sind selbst schlecht ausgebildet und verstärken damit den Abwärtstrend in unserem Bildungssystem nur noch zusätzlich.
Sie sitzen einfach nur ihre Zeit ab, um ihr Geld zu kassieren und greifen nur in dringenden Fällen ein, wenn sie etwa von den Teilnehmern befragt werden, was jedoch kaum der Fall ist.
Aber auch bei den Lehrern und Lehrerinnen an den Schulen haben wir den Tiefpunkt noch immer nicht erreicht.
In Baden-Württemberg dürfen jetzt sogar Quereinsteiger diesen Beruf ergreifen und erhalten nach einer überschaubaren Zeit unbefristete Arbeitsverhältnisse.
Warum gab es das für „qualifizierte Lehrerinnen und Lehrern“ in den Jahren zuvor nicht?
Diese Frage muss man sich stellen, weil das alles keinen Sinn ergibt.
Eine Verbesserung der schulischen Ausbildung ist weiterhin nicht in Sicht.
Die angebliche Qualifizierung eines angehenden Mathematiklehrers für die Mittelstufe an Gymnasien konnte ich kürzlich selbst unter die Lupe nehmen.
Er brauchte Nachhilfe für seine Masterarbeit, konnte mir sein Problem jedoch nicht schriftlich erläutern und das als deutscher Muttersprachler!
Solche Schüler wären zu meinen Zeiten im letzten Jahrhundert erst gar nicht durch das Abitur gekommen.
Der Einzelunterricht ist teurer, aber man kann entweder zwei Schüler oder Schülerinnen im Einzelunterricht betreuen lassen, um die Kosten zu senken oder die Lernförderung in Anspruch nehmen.
Im Einzelunterricht können die Schülerinnen und Schüler individuell gefördert werden und das Ziel sollte hierbei keine ewige Nachhilfe sein, sondern nur eine zeitlich begrenzte Bildungsaktion darstellen.
Nach einer gewissen Zeit sollten die Defizite behoben und die Kinder wieder in der Lage sein, ihre weitere schulische Ausbildung selbst in die Hand zu nehmen.
Die schulischen Krisenzeiten finden in der Regel im dritten und im siebten Schuljahr statt.
Zumindest darauf können Sie sich verlassen.
Greift man schon in der Grundschule ein, dann könnte bereits die Mittelstufe wieder zum Selbstläufer werden.
Macht man aber im dritten und siebten Schuljahr trotz Mängeln überhaupt nichts, dann wird es in der 10. Klasse sehr teuer werden.
Da kann ein zu begleitendes Schulhalbjahr locker mit 3.000 bis 4.000 Euro zu Buche schlagen, wenn die drei üblichen Fächer (Mathematik, Englisch und Deutsch) zur kompletten Runderneuerung anstehen.
Gerne können Sie Ihre Kinder wie beim TÜV von mir mit einem Test in Mathematik oder Deutsch überprüfen lassen, ob etwaige Mängel bestehen.